Mittwoch, 8. Dezember 2010

Armee schafft Kompetenzzentrum

Thun, 22. Juni 2010 - Die Schweizer Armee macht einen Schritt in die Zukunft und schafft ein Kompetenzzentrum. Diese neue Stelle soll helfen Kompetenz in der Armee zu finden und zu konzentrieren. "In diesem Sinne ist es ein Kompetenzzentrum im ganz allgemeinen Sinn," erklärt Brigadier Franz Stöckli, der das Projekt leitet: "So haben wir auch eines."

Lange habe sich die Schweizer Armee schwer damit getan, Kompetenz als solche zu berücksichtigen. "Das neue Zentrum hat in erster Linie zur Aufgabe Standardmethoden zu finden, mit denen wir kompetentes Armeepersonal erkennen und ausfindig machen können." erklärt Stöckli. In einer zweiten Phase sollen diese kompetenten Personen dann an einer zentralen Stelle gesammelt und verwaltet werden.

"Dies ist ein gigantischer Sprung vorwärts!" proklamiert VBS-Chef Ueli Maurer an der Pressekonferenz. Kompetente AdAs ("Angehörige der Armee", Anm. der Red.) werden in einem Haus "voraussichtlich in Frutigen" untergebracht, wo Ihre Kompetenz überprüft und bewahrt wird. Die Projektleitstelle von Stöckli rechnet mit bis zu 15 kompetenten AdAs in der Schweizer Armee. "Dies erlaubt uns permanent - das heisst 6.5 Stunden pro Tag, 5 Tage die Woche mit Ausnahme von Ferien und Feiertagen - 1 bis 2 kompetente Personen in Einsatzbereitschaft zu haben.", erklärt der begeisterte Brigadier.

Die restlichen kompetenten AdAs würden dann gemäss einem neuen Reglement, auf niedrige Alarmbereitschaft zurückgestuft und als Reserve geschont. "Selbstverständlich müssen wir schauen, dass deren Kompetenz nicht verloren geht", führt Militärarzt Leutnant Jean-Jacques Meierhofer aus. Regelmässige Funktionskontrollen sollen hierbei helfen.

Standardverfahren zur Überprüfung und Erhaltung der Kompetenz dieser Elemente entsprächen einer Funktionskontrolle, wie sie mit allem Armeematerial vorgenommen würde. Meierhofer erklärt: "Selbstverständlich ist dies bei Menschen, insbesondere kompetenten Menschen, etwas schwieriger. Wir können sie nicht den Routinetests, die wir für Kader und Soldaten verwenden, unterziehen." Sein Team habe deshalb neue Methoden entwickelt, wie zum Beispiel fiktive Materialbestellungen, die ausgefüllt werden müssen, oder standardisierte Sprechregeln.

Man überlege sich aber auch, die Kompetenz mit neuen Methoden, wie zum Beispiel modernsten ausdruckstherapeutischen Methoden zu überprüfen und zu erhalten. Das Ziel hierbei sei es stets, das Vorhandensein der Kompetenz zu testen, ohne diese zu verbrauchen, "denn wir brauchen sie ja für den Ernstfall" (Stöckli).

Ob und wie sich dieses Kompetenzzentrum für die Streitkräfte auszahlen wird, könne erst in ein paar Jahren evaluiert werden. Die Kosten von rund 125 Millionen Franken für die nächsten drei Jahren seien aber dennoch gerechtfertigt. Wann die erste kompetente Person ins neue Haus einzieht ist noch nicht bekannt, "denn wir sind noch auf der Suche nach Kandidaten" so Meierhofer.

STAVRO

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