Mittwoch, 8. Dezember 2010

Prostitution am Sihlquai - Männer greifen durch

Zürich 12. Mai 2010 - Lange war nichts Offizielles zu hören, doch nun durchbrechen die Männer die Mauer des Schweigens bezüglich der immer weiter wachsenden Prostitution am Zürcher Sihlquai. "Wir haben eine Untersuchungskommission gegründet. So konnten die Verantwortlichen ausfindig machen und haben die Konsequenzen gezogen.", erklärt Beat Müller, Mediensprecher der Männer.


"Auch wenn die Vorfälle vereinzelt und sporadisch sind, betreffen deren Auswirkungen - insbesondere die wachsende Szene am Sihlquai - uns alle.", fährt Müller fort. Die Studie zeigt auch die dramatischen Auswirkungen, welche diese Szene auf unbehelligte Passanten haben kann.

Fälle, wie beispielsweise der von Mäge P. einem Feinmechaniker aus Birr AG sind keine Seltenheit: Auf der Suche nach einem Kino geriet er auf das Sihlquai: "Das Navi führte mich immer wieder über das Sihlquai und ich konnte da unten wegen der Baustelle nicht rechts abbiegen." Dies sei an sich schon eine unangenehme Situation, aber als er anhielt und nach dem Weg fragte wurde er von einer Arbeitskollegin seiner Freundin gesehen. "Stellen Sie sich das vor!", die Verzweiflung ist in seiner Stimme zu hören: "Ich hatte gerade den Stadtplan im Kofferraum aufgefaltet und sie zeigte mir, wo ich hin muss. Ich stand hinter ihr. Da ist ein Missverständnis nahezu programmiert!"

Schicksale wie das von Mäge P. sind keine Einzelfälle. Dazu trägt auch noch der schlecht regulierte Verkehr in die Stadt hinein bei, der den Verkehrsfluss am Sihlquai insbesondere an Abenden und Wochenenden auf Schrittempo reduziert. "Man fährt da langsam an all diesen leichbekleideten Frauen vorbei. Das kann völlig falsch verstanden werden!" beschwert sich ein Passant, der verständlicherweise anonym bleiben möchte.

"Wir vermuten, dass es weniger als zehn Männer sind, die uns diesen Schlammassel eingebrockt haben." so Frédéric Duvalier, wissenschaftlicher Leiter der Untersuchungskommission, die dem Problem auf den Grund ging: "Wir können nicht erlauben, dass eine Minderheit von 3-4 Individuen unserem Ruf als Geschlecht Schaden zufügt."

Wenn man das psychologische Profil dieser Schwarzen Schafe kenne, könne man dieses Übel ausmerzen. "Unsere Nachforschungen haben ergeben, dass es fast ausschliesslich Touristen sind, die diese Frauen aufsuchen." Spezifische Fallstudien zeigen aber ein genaueres Bild und rücken die dramatischen Schicksale in Perspektive.

Einzelne Fälle zeugen oft von tragischen Fehleinschätzungen. "Ich wollte nur einmal sehen, wie es ist." entschuldigt sich Remo O. der von der Untersuchungskommission auf frischer Tat ertappt worden ist und sofort gestellt wurde. Er sehe seine Fehler ein und gesteht die Übertretung: "aber es war nur ein einziges Mal!" Einzelschicksale wie das von Remo O. gebe es viele. Wichtiger sei es aber laut den Männern die wirklichen Härtefälle ausfindig zu machen, die für den ganzen Zuwachs der Prostitution zuständig sind.

Extremfälle zum Beispiel, wie den eines der Kommission bekannten Schweizers, der persönlich mehrfach am Sihlquai "aktiv" war, seien zum Glück die Seltenheit. Er zeigte sich zwar reumütig, als er aufgegriffen wurde, war aber um keine Erklärung verlegen: "ich fühlte mich einsam. Eigentlich war ich nur da, um mit ihr zu reden." Der Widerling verneint aber nicht, dass es danach zu mehr als nur einem Gespräch kam. Ob es beim letzten Fall ebenfalls zu einer finanziellen Transaktion kam, war zu Redaktionsschluss noch nicht klar.

Diese schockierenden Enthüllungen erschüttern den Mediensprecher der Männer, Beat Müller: "Wir müssen der Realität ins Auge blicken: es gibt Männer, die für schnelle, anonyme sexuelle Kontakte bezahlen, statt den traditionellen Weg zu gehen." Man müsse nun lernen, auf diese Tatsache angemessen zu reagieren, ohne den Ruf der Männer auf's Spiel zu setzen.

Die Studie sei, auch wenn sie mehrere Männer ganz klar mit den Vorkommnissen am Sihlquai in Verbindung bringt, hilfreich gewesen,. Denn obschon es Männer waren, die am Sihlquai aktiv wurden, so zeigt die Untersuchung der Gruppe Duvalier auf, dass es nebst Ausländern und Fremden vornehmlich soziale Grenzfälle waren. Auch Missverständnisse spielten eine Rolle. Duvalier: "Für uns Männer war es wichtig, dass wir mit dieser Untersuchung Klarheit schaffen: es sind aussschliesslich andere, die da hin gehen."

STAVRO

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