Mittwoch, 29. Dezember 2010

Neue Quellen relativieren König Salomon's Weisheit

Tel Aviv 29. Dezember 2010 - Ein sensationeller Fund aus Grabhöhlen im Westjordanland eröffnet eine völlig neue Perspektive auf das Leben und die Herrschaft des wohl bekanntesten Regenten des Königreichs Israel. Salomon, Sohn Davids, Erbauer des Tempels und Dritter König Israels ist vor allem für seinen sagenhaften Reichtum und seine nahezu grenzenlose Weisheit in die Geschichte eingegangen. Spektakuläre Funde rücken nun aber gerade diese oft beschriebene Weisheit in ein komplett neues Licht.

Das Salomonische Urteil.

"Am bekanntesten ist er ja für sein Urteil", erklärt Professor Yoshe Birnbaum, vom Institut für Textforschung an der Universität Tel Aviv: "diese neuen Texte zeigen jedoch, dass es gerade in diesem Fall nicht alles ganz so klar ist, wie es scheint." Zur Rekapitulation: zwei Mütter stritten sich um ein Kind. Salomon verfügt, dass das Kind entzweigehackt werde, worauf die richtige Mutter sich zu erkennen gibt, da sie lieber auf das Kind verzichtet, als es tot zu sehen.

Die neu entdeckten Quellen rücken dieses vermeintlich gerissene Stratagem in ein etwas anderes Licht. Professor Birnbaum erklärt: "In diesem neuen Text zum Beispiel steht 'und er schlug an diesem Morgen noch ein Kindelein entzwei'". Auch andere Auszüge aus dem Text "Salomon der Kinderschlächter" zeigen einen langen Weg mit unzähligen zerteilten Kindern auf, bis dann tatsächlich die Geschichte mit der einsichtigen Mutter resultierte. So ordnete der Sohn Davids immer wieder Zweiteilungen an, so zum Beispiel im Fall eines Kindes mit einem vom Nachbarbuben ausgeschlagenen Zahn. Salomon verfügte: "Beide Kindelein werden entzweit und der Zahn ans Stadttor genagelt." 

Salomon, so Professor Birnbaum: "ist ein Profiteur der alttestamentarischen Geschichtsschreibung. Sein psychopathischer Hang Kinder zu entzweien hat sich schlussendlich einfach für ihn ausgezahlt." In diesem Zusammenhang ist auch die rettende Reaktion der Mutter besser zu verstehen, war sie sich als Zeitgenossin sicherlich seiner Neigung bewusst. 

In einer editierten Ausgabe aus dem zweiten Jahrhundert unserer Zeitrechnung findet sich im Anhang zur Passage mit dem Urteil ebenfalls noch eine Stellungnahme Salomons: "Ich wollte das Kind gerade zerhacken - es war ein schöner Morgen - und da offenbarte sich die wahre Mutter. Ich packte diese Gelegenheit am Schopf. Dass daraus so ein Phänomen entstehen würde, konnte ich mir gar nicht vorstellen!"

Ein anderer Nutzniesser dieser selektiven Faktenwahl der Bibelschrift ist sein Vater David: Goliath litt neusten Erkenntnissen nach am Down-Syndrom.

STAVRO

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